Das Phänomen »Sünde« durchzieht die Geschichte der Menschheit seit ihren Anfängen. Während dieser Geschichte sind Akzente und Verschiebungen im Verständnis, was Sünde eigentlich bedeutet, offenkundig. Diese stehen in Relation zum vorherrschenden Weltbild, zur Auffassung vom Menschen und seiner Konditionalität.
Besondere Aufmerksamkeit erfordern die einzelnen Paradigmenwechsel im Sündenverständnis. Im Alten Testament begegnet der Übergang von einem hebräischen Verständnis der Verfehlung im Sinne einer physischen Last hin zu einem vom aramäischen Denken geprägten Verständnis der Sünde als Schuld. Die neutestamentlichen Schriften integrieren das Sündenverständnis in ihre je eigenen Entwürfe zur Christus-Verkündigung. Von besonderer Bedeutung ist seit dem 19./20. Jhd. der Paradigmenwechsel hin zu einem vom Personsein her geprägten Verständnis von der Sünde.
Dieses Buch zeichnet die Auffassungen davon, was Sünde bedeutet, entlang der geistesgeschichtlichen Phasen nach und stellt Entwicklungslinien dar. Der Fokus liegt auf den Entwicklungen innerhalb des christlichen Verständnisses einschließlich der alttestamentlichen Wurzeln sowie auf dem Wandel, in welchem Horizont Sünde entlang der einzelnen Epochen verstanden wird. Auf diese Weise werden verschiedene Perspektiven auf jenes Phänomen beleuchtet, das der menschlichen Erfahrung von Sünde entspricht.
Abschließend skizziert ein zusammenfassender Entwurf die Konturen, worin Sünde eigentlich besteht.
ISBN 978-3-942013-54-3
130 S. € 12,95
alttestamentliche Sichtweisen auf Verfehlung, Bruch und Verkehrung
Verfehlung des Menschen in der Urgeschichte
Konturen des Begriffsfeldes »Sünde«
verfehlen - ḥṭʾ/חטא
weitere Bezeichnungen
Sünde als Last – Sünde als Schuld
Sünde gegen Gott
Theologien der Sünde in den Schriften des Neuen Testaments
paulinische Theologie
synoptische Theologien
Markus
Matthäus
Lukas
johanneische Theologie
Sünde in der frühen Kirche
Sünde(n) – Taufe – Vergebung
Sündenauffassung im Kontext der antiken Weltsicht
Augustinus
Theologien der Sünde im Mittelalter
Thomas von Aquin
Johannes Duns Scotus
Sünde in der Sicht von Reformation und Gegenreformation
Reformation
Konzil von Trient
nachtridentinische Entwicklungen
Katechismus
Priesterausbildung, Beichtpastoral und Kasuistik
Immanuel Kant und der kategorische Imperativ
objektivistisch-gesetzhaft akzentuiertes Sündenverständnis
personal akzentuiertes Sündenverständnis
Erneuerungsbewegungen
Theodor Steinbüchel
Bernhard Häring
Beschleunigung der Erneuerung im Kontext des Zweiten Vatikanischen Konzils
nachkonziliare Theologien der Sünde
Piet Schoonenberg SJ (1911-1999)
Karl Rahner SJ (1904-1984)
was bedeutet Sünde?
der sittliche Akt
Dimension der Sittlichkeit
Freiheit angesichts Gottes
Akt der Sünde
die eigentliche Sünde in und hinter den Einzelsünden
personale vs. materiale Aspekte im Sündenverständnis
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